Jule Julsen *
03 Dec 2018 / posted by
Mittagspause unter Palmen im Fischerort Tajao

Dieses Jahr haben wir uns mitten in der grauen und ungemütlichen Jahreszeit eine Auszeit in der Sonne genommen. Für ganze drei Wochen ging es nach Teneriffa. An einem kalten Tag Ende Oktober startete unser Flieger von Berlin Tegel. Nach ca. 4,5 h Flug landeten wir müde aber zufrieden im Süden der beliebten Urlaubsinsel. Mit einem Leihwagen ging es dann ca. 20 min die Autobahn nach Norden bis zu unserer Unterkunft in Poris de Abona. Hier hatten wir eine Ferienwohnung mit zwei Zimmern angemietet - eines für unsere kleine Maus und eines für uns.

Poris de Abona ist ein recht kleiner Ort, der nicht mit großartigen touristischen Attraktionen aufwarten kann. Dafür findet man hier Ruhe und die typische kanarische Lebensmentalität. Es gibt zwei Lebensmittelgeschäfte und einige kleine Bars/Cafés, die auch stets gut besucht sind. Besonders charmant ist der Hafen mit seiner Hafenmauer, an der man so gut wie immer Angler trifft. Zudem gibt es einen kleinen Strand und einige Badestellen, die sich auch gut zum Schnorcheln eignen.

Im Nachbarort Punta de Abona, der ca. 30 min zu Fuß entfernt ist, gibt es einen 1A Sandstrand, der auch nicht überlaufen ist. Hier lässt es sich super buddeln und planschen. Wer gerne mal das Surfen testen möchte, kann dies auch tun.

Ausgehend von unserem Feriendomizil haben wir verschiedene halbtägige Ausflüge unternommen. Einige davon möchte ich euch heute vorstellen - sozusagen als Reisetipps. Also legen wir los.

Küstenausflüge

Häufig ist das Wetter an der Küste sonniger als in den Bergen. Wir sind daher häufig zu Fuß an der Küste unterwegs gewesen - meist waren wir ca. 2-3 Stunden unterwegs inklusive Pausen.

Einer unser Ausflüge startete in Putertito de Güímar und führte durch ein Naturschutzgebiet direkt an der Küste, das Malpaís de Güímar. Hier kann man auf verschiedenen Wegen durch die Vulkanlandschaft wandern und die Vegetation bestaunen, die sich hier angesiedelt hat, wie z. B. riesige Wolfsmilchgewächse. Für diese Tour sollte man festes Schuhwerk tragen, und guten Sonnenschutz auflegen, da es so gut wie keinen Schatten gibt. Wir haben eine Rundtour gemacht und uns im Anschluss in einem der zahlreichen Restaurants in Puertito ein Fischgericht gegönnt - die beste Belohnung nach einer Wanderung.

Im Südwesten der Insel sind wir von Playa San Juan Richtung Los Gigantes bis La Arena gelaufen. Auf dieser Strecke geht es mit Blick Richtung der Steilküste von Los Gigantes vorbei an zahlreichen Stränden und riesigen Hotelkomplexen. Der Weg ist großteils befestigt und gut zu laufen. Auch hier gilt es für ausreichend Sonnenschutz zu sorgen. Da der Weg durch viele Orte führt, gibt es entsprechend viel Auswahl an Restaurants, in denen man ein Päuschen einlegen kann.

Wer weniger Lust auf Bewegung und dafür mehr Lust auf Strand hat, dem sei ein Besuch in El Médano empfohlen. Dieser Strand ist in jedem Reiseführer vermerkt und beliebtes Surferziel. Auch mit Kindern lässt es sich hier gut aushalten. Ein kleiner Minuspunkt sind die Flugzeuge, die im Minutentakt über den Ort fliegen, der direkt in der Startschneise des südlichen Flughafens liegt.

Puerto de la Cruz

Purerto de la Cruz ist das Touristenmekka im Westen der Insel. Hier gibt es zahlreiche Attraktionen und natürlich ebenso viele Urlauber. Gelegen ist die Stadt im schönen Orotavatal, welches aufgrund seiner Lage deutlich grüner ist als der Osten der Insel. Hier gedeihen allerhand tropische Gewächse, die hier nicht unbedingt heimisch sind, es sich aber dennoch gut gehen lassen - ebenso wie die Touristen.

Schon Alexander von Humboldt bestaunte seinerzeit die Schönheit des Tals und seiner Vegetation. Wer mich kennt, der weiß, dass auch ich ein Freund der schönen Gärten bin. Also schleifte ich meinen Mann natürlich durch verschiedene Gartenanlagen der Stadt wie z. B. den Botanischen Garten und den Orchideengarten. Beide kann ich nur empfehlen.

Auch die Küstenpromenade und die Altstadt von Puerto de la Cruz sind einen Besuch wert. Hier lässt es sich schön bummeln und speisen. Die Stadt verfügt auch über Strände, die jedoch häufig aufgrund des hohen Wellengangs gesperrt sind. Wer trotzdem badetechnisch auf seine Kosten kommen möchte, macht es sich im Schwimmbad Lago Martiánez bequem. Hier ist der Merrblick inklusive.

Die größte Attraktion mit der Puerto de la Cruz auftrumpfen kann, ist sicher der weltbekannte Loro Parque. Hier lohnt sich in jedem Fall ein Tagesticket, auch wenn man hierfür recht tief in die Tasche greifen muss. Besonders schön war dieser Ausflug natürlich für unsere kleine Maus, die mit Begeisterung die verschiedenen Tiere angesehen hat und noch nicht mal Mittagsschlaf machen wollte. Nachhaltig beeindruckt war sie von den Papageien, von denen sie noch Tage später erzählte.

Wanderung um den Chinyero

Eine weitere Hauptattraktion Teneriffas ist natürlich der über 3700 m hohe Teide sowie das Naturschutzgebiet, welches ihn umgiebt. Leider hatten wir in unseren drei Urlaubswochen nie das passende Wetter, um uns bis in das Naturschutzgebiet vorzukämpfen. Ständig war die Sicht von Wolken verdeckt, die den Berg umgeben. Da mein Mann tortzdem gerne mit Bergblick wandern wollte, sind wir ca. 1h mit dem Auto zum Chinyero gefahren. Hierbei handelt es sich um einen vulkanischen Schlackenkegel, der sich in etwa 7-8 km umrunden lässt.

Diese Tour ist angenehm zu laufen, da nicht viele Höhenmeter überwunden werden müssen. Wir hatten zudem das Glück, zeitweilig einen guten Blick auf den Teide zu haben. Die Tour geht teils durch das Lavafeld und teils durch kanarische Kiefernwälder. Ich würde empfehlen etwas wärmere Kleidung mitzunehmen, da es in den Bergen je nach Wetterlage für kanarische Verhältnisse doch recht frisch werden kann.


14 Apr 2017 / posted by

Letzten Sonntag habe ich wieder einen schönen Spaziergang auf der Karl-Marx-Allee gemacht. Diesmal hatte ich endlich auch mal die Kamera mit dabei, um euch zeigen zu können wie schön die 90m breite ehemalige Prachtstraße der DDR um diese Jahreszeit ist. Da können "Unter den Linden" und die "Champs-Èlysées" einpacken!

Wie schon gesagt: Ein Spaziergang zwischen dem Frankfurter Tor und dem Straußberger Platz ist sehr lohnenswert und mit ca. 2 km Länge ist diese Strecke auch für Laufmuffel geeignet. Zahlreiche Bänke am Wegesrand laden zudem zum Verweilen und Genießen ein. Natürlich kann man dies auch in einem der vielen Cafés und Restaurants tun.

Mit diesen schönen Bildern melde ich mich vorläufig für eine kleine Osterpause ab.

Ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest!


27 Apr 2016 / posted by

Spätestens seit ich den Film "Briefe an Julia" zum ersten Mal gesehen hatte (was inzwischen etwa fünf Jahre her ist), wollte ich unbedingt auch einmal Urlaub in der Toscana machen - was für eine Landschaft! Dieses Jahr war es endlich soweit. Mein Freund und ich setzten uns Mitte April in den Flieger von Berlin nach Pisa um von dort aus mit einem Fiat Panda zwei Wochen lang das Zentrum der Toscana rund um die Stadt Siena zu erkunden. Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Bei Temperaturen zwischen 17 und 25 Grad und meist sonnigem Wetter haben wir die Toscana von ihrer schönsten Seite kennengelernt.

Das Zentrum der Toscana ist stark ländlich geprägt, weshalb es wenig große Städte gibt. Für uns war das optimal, da man die Städte meist in einer Stunde zu Fuß erkunden kann und im Anschluss noch genug Zeit für eine Wanderung in der Umgebung oder ein extragroßes Gelato hat. Die meisten Städte sind auf Hügeln oder Bergkuppen gebaut, was dem Touristen bei gutem Wetter einen tollen Ausbilck auf die umliegende Landschaft ermöglicht. Die Stadtzentren mit ihren typischen engen Gassen und Steinhäusern stammen häufig noch aus dem Mittelalter. Eine Stadtbesichtigung fühlt sich daher oft wie eine Zeitreise in die Vergangenheit an. Besonders angenehm sind Stadtrundgänge zwischen 13 und 15 Uhr, da die Italiener zu dieser Zeit Siesta machen und die Straßen in der Regel wie leergefegt sind. Allerdings schließen auch viele Geschäfte in dieser Zeit. Wer also bummeln oder einkaufen möchte, sollte dies vor 13 oder nach 15:30 Uhr tun.

Neben den pittoresken Städten und Dörfern bietet die Toscana natürlich vor allem eine wunderschöne landschaftliche Kulisse. Der Blick ist häufig geprägt von Olivenhainen, Weinbergen, Wiesen, Feldern und natürlich den charakteristischen Zypressenbäumen. Die schönsten Einblicke bieten in der Regel die nicht asphaltierten Nebenstraßen, die kleinere Orte miteinander verbinden. Diese Schotterpisten sind mitunter nicht einfach zu befahren, aber der Ausblick entschädigt fast immer für die holprige Fahrt. Wir waren auf diesen Straßen meist allein unterwegs und konnten überall problemlos anhalten, um eine Pause einzulegen und die Landschaft zu genießen. Zudem gibt es in der Zentraltoscana viele Rad- und Wanderwege, die sich lohnen. Radfahrer sollten allerdings bergerprobt sein.

Reisetipps

Lust auf Urlaub bekommen? Für alle, die auch einmal italienische Landluft in der Toscana schnuppern wollen hier ein paar Tipps und Anregungen:

  • Der Frühling eignet sich perfekt für einen Aktivurlaub in der Toscana, da die Temperaturen noch nicht zu hoch sind, die Unterkünfte noch recht preiswert zu bekommen sind und sich der Touristenandrang noch in Grenzen hält.
  • Die Gegend ist am besten mit dem Auto zu erkunden. Ich empfehle einen Mietwagen zu nehmen, da die Straßen oft holprig und staubig sind - das möchte man seinem Privatwagen vielleicht nicht unbedingt antun...
  • Es empfielt sich beim Tanken immer auch genug Bargeld dabei zu haben, da man an den (Self Service) Tankstellen nicht immer mit der Kreditkarte bezahlen kann.
  • Wer Ruhe und Erholung sucht sollte sich eine Unterkunft auf einem Bauernhof bzw. einem Landgut suchen. Die Seite Agriturismo Italia bietet eine große Auswahl an Unterkünften an. Wir haben in einer Ferienwohnung nahe Buenconvento (ca. 30 km südlich von Siena) gewohnt - La Ripolina. Diese liegt direkt auf einer Anhöhe mitten zwischen Feldern in einem alten Haus, in dem früher Tabak getrocknet wurde. Die Wohnung war mit allem ausgestattet, was man braucht - plus einem gemütlichen Holzofen.
  • Besonders lohnenswert fanden wir folgende Orte: Pienza, Monteriggioni und Vertine - alles kleine Dörfer oder Städte, die noch besonders ihren mittelalterlichen Charme bewahrt haben und nicht so überlaufen sind wie z.B. Volterra,San Gimignano oder Siena.
  • Für die Erkundung der Landschaft ist eine Fahrt entlang der L'Eroica zu empfehlen. Die Eroica ist eine ca. 200 km lange Radroute, die einmal rund durch das Zentrum der Toscana verläuft. Man kann die komplette Strecke auch mit dem Auto abfahren, da der Weg so breit wie eine Straße ist. Wer auf historischen Pfaden wandern möchte kann dies unter anderem auf der Via Francigene tun - einem alten Pilgerweg, der von Canterbury bis nach Rom führt und auch die Toscana durchquert.
  • Die Südtoscana ist definitiv einen Ausflug wert. Besonders die auf einem Tuffsteinplateau gebaute Stadt Pitigliano und die von den Etruskern errichtete Stadt Sovana lohnen sich. In der Umgebung beider Städte finden sich viele Grabanlagen der Etrusker, die besichtigt werden können. Danach empfielt sich ein entspannendes Bad in den Cascate del Mulino bei Saturina - einer öffentlichen Thermalquelle inmitten schöner Landschaft mit ca. 37 Grad warmen Wasser.

Über Jule Julsen

Hallo! Ich bin Jule: bastelbegeistert, voller Ideen, im Herzen Kind, Freund des kontrollierten Chaos, Landei und Stadtpflanze, Blumenmädchen, Schwedenfan, Freizeitradler und viel mehr.